Die letzte Woche in Kuantan :o(

Zurück aus Japan stürzten wir uns in das nächste Projekt: ausmisten unserer Habseligkeiten. Ich sortierte alles in fünf Kategorien: Koffer, Luftfracht, Container, zu verschenken, Müll.

Am Samstag abend waren wir zur Hochzeit von Chieuw Lings Sohn eingeladen. Mit uns waren noch weitere 698 Menschen in dem Restaurant. Bei chinesischen, indischen und malayischen Hochzeiten laden nicht nur das Brautpaar, sondern auch die Eltern von Braut und Bräutigam ihre Freunde, Bekannten, Kollegen und Geschäftspartner ein. Die Höhe des Ang Pow (Geldgeschenk) richtet sich nach dem Veranstaltungsort. Somit muss das Brautpaar nicht alleine für die Kosten der Hochzeitsfeier aufkommen.

 

Einige Tage nach unserer Heimkehr bekam ich Nachricht aus Kuantan. Wir hatten wohl gemerkt, dass an dem Abend der Hochzeit ein Fotograf von Tisch zu Tisch ging. Dass jedoch ausgerechnet unser Foto für die Zeitung ausgewählt wurde, damit hatten wir nicht gerechnet.

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Am Sonntag nachmittag fuhren wir zum letzten Mal an den Lost beach zum Grillen. Dieses Mal ohne mein Auto ;o(
Ben transportierte Grill und Kühlbox und ich lief mit Ivonnes Familie vom Parkplatz zum Strand.

Die Kuantan Clooneys (so haben sie sich getauft) zum letzten Mal vereint:

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Letztendlich sah unser Haus am Montag vormittag so aus:

Alfred hatte uns von Montag bis Freitag im Hyatt eingebucht, so dass wir bis Montag abend unsere Koffer gepackt haben mussten. Leider packten die Jungs die Luftfracht als letztes erst am Dienstag Nachmittag, so dass wir fast 20 kg verschenkten, die wir stattdessen in unseren Koffern transportierten. Wir hatten 92 (!) kg Gepäck auf dem Heimflug.

Alfred musste jedes einzelne Packstück auf einer Liste abhaken und die Jungs beluden zwei Lkw’s mit insgesamt 152 verschieden großen Kartons. Dienstag abend war das Haus leer. Es war ein komisches Gefühl zum letzten Mal das Tor zu schließen, aus dem Wohngebiet herauszufahren, den guards an der Schranke zu winken …

Alfred hatte für den nächsten Tag die Hausübergabe an den Vermieter vereinbart während ich mit meinen Yoga-Mädels nach Sungai Lembing fuhr. Die Mädels hatten für mich ein Abschiedsfest organisiert an dem fast alle einschließlich unseres Trainers und seiner Familie teilnahmen. Ennas Familie besitzt dort ein homestay, in dem wir die Nacht verbrachten. Als Nicole und ich ankamen wurden zuerst Fotos gemacht. Ich erspare euch die komplette Fotogalerie, denn Wai Pein findet selten ein Ende. Nicole und ich lachen immer wenn sie sagt: „Just one more!“, denn es bleibt natürlich nicht bei dem einen. Gemeinsam bereiteten wir das Abendessen zu. Es gab hot pot mit viel Gemüse und Hühnerfüßen!
Ich bin immer wieder beeindruckt wie gut Chinesinnen singen können. Bei dem anschließendem Karaoke – auf chinesisch ;o) stellten alle (außer Nicole und mir) ihr Gesangstalent zur Schau.

Am nächsten Morgen mussten wir um 4.30 Uhr aufstehen und um 5 Uhr startete unser Ausflug. Ein Highlight in Sungai Lembing ist das Bestaunen des Sonnenaufgangs vom Panorama hill. Für den Aufstieg brauchten wir nur 35 Minuten und waren viel zu früh, denn Sonnenaufgang war erst nach 7 Uhr.

Auch hier wurden hunderte Fotos geschossen bevor wir den Hügel wieder hinabstiegen. Im foodcourt gab es Frühstück und danach eine kleine Wanderung durch das Dorf zur Nudelfabrik, in der Mee-Nudeln von Hand hergestellt werden und die ich noch nie besucht hatte. Dazu mussten wir über diese Hängebrücke laufen und das Beste ist, das es mir (fast) nichts mehr ausmacht.

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Um die Mittagszeit fuhren wir zurück nach Kuantan und ich war sehr traurig als wir uns verabschiedeten. Diese Frauen sind mir ans Herz gewachsen und ich werde sie sehr vermissen!

In den nächsten Tage war ich sehr oft am Strand – der Weg vom Hotelzimmer dahin war kurz. Die Abende verbrachten wir mit unseren Freunden in unseren Lieblingsrestaurants. Glücklicherweise hatte ich viele Termine, so dass ich nicht zum Nachdenken kam.
Unter anderem den letzten beach walk und extra für mich als Hindernisparcours. Ich bin noch immer nicht tiefenentspannt, wenn ich über solch ein Behelfnis klettern muss und unter mir in den Abgrund schaue, doch es hat sich einiges getan in den letzten Jahren.

 


Freitag Vormittag startete unsere Ausreise mit dem Flug nach Singapur.

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Eigentlich wollten wir noch einmal bummeln gehen doch es war viel zu heiß, um sich lange draußen aufzuhalten. Also machten wir nur das Beweisfoto und gingen anschließend in die Mall.

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Gegen 18 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum Flughafen. Der Vorteil eines Businessfluges ist die Möglichkeit, in der Lounge zu duschen und in Ruhe zu essen. Wir verbrachten dort noch einige Zeit bevor es gegen Mitternacht nonstop weiterging nach Frankfurt.
Der Singapore Sling an Bord musste einfach sein.

 

Geschafft! Wieder daheim!

 

Nach einer ausgiebigen Dusche erwartete uns ein leckeres Frühstück im Kreise unserer Lieben!

Heute, zwei Monate nach unserer Rückkehr, sind wir immer noch nicht in D ‚angekommen‘. Im Rückkehrerseminar, aus Foren im Internet und in Gesprächen mit anderen Expats erfuhren wir, dass dieser Prozess bis zu einem Jahr dauern kann. Schon jetzt sind alle doofen Erlebnisse nur noch Geschichte. Geblieben sind die Erinnerungen an die schöne Zeit, die wir in Südostasien verbracht haben. Ich vermisse meine Freunde, den Sport, das relaxte Leben, den Strand, die Sonne, das Essen …
Wir sind sehr dankbar, dass wir in einem fremden Land leben durften und aktiv am Alltag der locals teilnehmen konnten. Die vielen guten und wenigen schlechten Erfahrungen, die wir machten veränderten uns.
Der Aufenthalt in Malaysia hat unser Leben bereichert und uns nachhaltig geprägt!

 

 

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