Marions Nähprojekte

Es soll niemand sagen, dass Delegiertenfrauen nichts zu tun hätten …

 

Im Mai startete ich hier die Nähgruppe. Wir treffen uns einmal die Woche in wechselnder Besetzung bei mir zu Hause. Jede bringt ein Häppchen zu essen mit und wir machen uns an die Arbeit. Unser erstes gemeinsames Projekt war eine Umhängetasche aus indischem Stoff und danach kam direkt die Kür mit einem Brotkorb. Auf den Fotos seht ihr die international gemischte Gruppe mit Frauen aus Norwegen, Indien, Österreich, Brasilien, Japan, Deutschland, Niederlande und der junge Mann ist aus Großbritannien.

 

 

Den Stoff für das Kleid kaufte ich 2009 als diese langen Kleider in Mode kamen auf dem holländischen Stoffmarkt in LU und hatte es auch bereits zugeschnitten. Im Juli 2016 ist es dann fertig geworden. Was lange währt …
Als der Container gepackt wurde und ich dafür alle Schränke durchforstete, fielen mir meine ganzen vergessenen Nähprojekte in die Hände. Nun habe ich hier noch eine bereits zugeschnittene Wollhose (?) und eine elegante Nadelstreifenhose. Wann die wohl fertig werden?

 

 

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Die Sarouelhose ist mittlerweile schon in der Tonne gelandet, da der Stoff sich aus irgendeinem Grund so verändert hatte, dass er scheuerte. Nachschub ist besorgt und liegt zum Schneiden bereit.

 

Am tollsten finde ich meinen Wendewickelrock. Das war richtig viel Arbeit, hat sich jedoch auf alle Fälle gelohnt. Stoff für den nächsten habe ich schon gekauft ;o)

 

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Das Röckchen gefällt mir auch sehr gut und Claire (meine amerikanische Freundin) näht gerade den gleichen aus Batikstoff.

 

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Das bisher letzte Projekt ist mein Hängerchen. Süß, oder?
Den Stoff dafür kaufte ich im September auf dem holländischen Stoffmarkt in LU zusammen mit Barbara, die mir auch den Schnitt dafür gab. Dankeschön!

 

Und dann kam Halloween:

Die Internationale Schule Kuantan feierte vor zwei Wochen ihre diesjährige Halloweenparty. Unser Ruf eilt uns voraus und die Frau des Direktors (u. a. meine Nachbarin) fragte uns, ob wir helfen könnten/wollten. „We are family“ und somit traf sich die Nähgruppe und einige weitere bastelfreudige Frauen bei mir und wir wurden kreativ wie ihr auf den Bildern sehen könnt. Die Tür auf dem mittleren Foto in der unteren Reihe war Wilmas (meine Freundin aus Südafrika) und mein Projekt.

Langes Wochenende in Melaka

Am 24.10. hat der Sultan von Pahang Geburtstag und wir kamen in den Genuss eines langen Wochenendes. Da es in Malaysia soooooo viel zu entdecken gibt, machten wir uns kurzentschlossen auf den Weg an die Westküste nach Melaka. Seit 2008 ist die Stadt aufgrund ihrer Geschichte UNESCO-Weltkulturerbe. Die ganzen geschichtlichen Zusammenhänge erspare ich euch. Nur so viel: Im 15 Jh. war Melaka Sitz eines malaysischen Sultans, um 1540 kamen die Portugiesen, 1641 eroberten die Niederländer die Stadt und die Briten kamen während des napoleonischen Krieges. Wir hatten knapp 2 Tage, um die ganzen Hinterlassenschaften zu besichtigen. Hier ein kleiner Ausschnitt:

In der oberen Reihe seht ihr die Ruine der St. Paul’s Church, die auf dem St. Paul’s Hill steht. Auf der Rückseite der Ruine ist ein holländischer Friedhof und am Fuß des Hügels liegt die Porta de Santiago, der Rest einer riesigen Befestigungsanlage, die der Zerstörungswut der Briten zum Opfer fiel. Weiterhin sahen wir noch die Gebäude rund um den Roten Platz, das Stadthuys und den Queen Victoria Brunnen sowie den Nachbau des Sultanpalastes. Danach mussten wir erst einmal shoppen (!!!!) gehen, denn eine Mall ist der einzige Ort, an dem man wieder auf normale Körpertemperatur herunterkühlen kann.

 

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Leider kann man auf dem Foto nicht erkennen wie schief die Christ Church mittlerweile ist. Sie erinnerte uns sehr an den schiefen Turm von Pisa. Ziegelsteine und Dachziegel wurden Mitte des 18. Jh extra aus Holland hierher transportiert. Die Kirchenstühle stammen noch aus der Zeit um 1760.

 

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Den Abend verbrachten wir am Sungai Melaka. Auf beiden Seiten des Flusses gibt es einige Restaurants und Bars und wir hatten viel Spaß. Laut Reiseführer ist Melaka weltoffener als die anderen Sultanate wozu natürlich auch die vielen Touristen beitragen, die (zumindest) am Wochenende das Stadtbild beherrschen.

 

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Weniger Spaß machten uns die Rikschas. Sie alle sind mit Disney-Motiven geschmückt und abends auch beleuchtet. Sie sind schön anzusehen, leider nicht schön anzuhören. Offensichtlich wollen sich die Rikscha-Fahrer gegenseitig übertrumpfen, in dem sie mit ohrenbetäubender Musik durch die Stadt fahren.

Am Sonntag Vormittag erkundeten wir die Altstadt auf der anderen Seite des Flusses.  In diesem Viertel befindet sich innerhalb einiger hundert Meter der Sri Poyyatha Vinayagar Moorthi Tempel (der älteste indische Tempel des Landes) aus dem 18. Jh, die Kampung Keling-Moschee von 1872 und der Cheng Hoon Teng-Tempel (ebenfalls der älteste des Landes) aus dem Jahr 1704.

 

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Am Sonntag Nachmittag stiegen wir auf den Bukit Cina, den größten chinesischen Friedhof außerhalb Chinas mit ca. 12.000 Gräbern. Manche davon sind noch aus der Zeit der Ming-Dynastie. Aufgrund mangelnder Mandarin-Kenntnisse konnten wir diese jedoch nicht finden.

Danach sind wir mit dem Auto auf die Pulau Melaka gefahren. Diese Insel wurde künstlich aufgeschüttet und sollte eine Arab City werden, in der betuchte Touristen aus dem Nahen Osten ihren Urlaub verbringen sollten. Leider hat das nicht funktioniert, die Gebäude stehen seit Jahren leer und zerfallen wieder. Eine richtige Geisterstadt an deren Ende allerdings eine sehr schöne Moschee steht.

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Am Abend waren wir in einem vegetarischen chinesischen Restaurant, in dem wir superlecker gegessen haben und den Abend ließen wir in einem Pub am Fluss bei einem Glas Bier ausklingen.

Montag Morgen frühstückten wir in einem Café, das Kaffee aus allen 13 Bundesstaaten Malaysias anbietet. Wir probierten die Sorte Pahang (da wir in Pahang wohnen) und Alfred noch Penang, weil dieser Kaffee der stärkste ist, den sie im Angebot haben. Gescheut haben wir uns vor den Kaffeesorten Sarawak und Sabah, denn in der Erklärung stand: Kaffee, Zucker, Margarine. Das konnten wir uns nun gar nicht vorstellen. Abwehren konnte Alfred jedoch nicht die Kuriosität eines als „englisch“ deklarierten Frühstückes: Toast mit Käse und Schinken, eine Bratwurst sowie Obst (Banane, Erdbeeren und Blaubeeren) und zur Krönung alles bestreut mit Puderzucker (auch die Bratwurst!).

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Kuching

Im Anschluss an das Formel 1 Wochenende in Kuala Lumpur sind wir montags weiter nach Kuching geflogen, die Hauptstadt des Bundesstaates Sarawak auf der östlichen Halbinsel Malaysias.

Kuching ist – verglichen mit Kuantan – eine eher kosmopolitische und lebendige Stadt. Uns ist dort aufgefallen, dass – im Gegensatz zu Kuantan – in den Restaurants Musik gespielt wird. Auch gibt es bei uns keine Straßenmusikanten, wahrscheinlich weil wir keine nennenswerte Fußgängerzone haben, in der sich die Künstler tummeln könnten. Das sowie das Sitzen im Straßen- oder Strandcafé, vermisse ich sehr ;o)

Das war unser Lieblingsplatz! Das ehemalige Courthouse mit Ateliers, in denen Künstler ihre Kunstobjekte verkaufen, ein Café mit einem täglichen Angebot von 30 superleckeren Kuchen und Torten sowie ein Restaurant und eine Bar mit Livemusik.

Unsere erste Unterkunft war die Singghasana Lodge, ein Hostel, das uns von Alfreds Kollege empfohlen wurde. Das Durchschnittsalter haben wir während der zwei Tage ganz schön angehoben. Unser Zimmer hatte eine Schlafmöglichkeit auf der Empore mit Ausblick auf die Straße. Sehr extravagant. Der beste Platz war jedoch die „roof bar“ mit Ausblick auf den Fluss!

 

Wir erkundeten die Stadt und u. a. auch die andere Seite des Flusses mit dem malaysischen Wohnviertel. Um dorthin zu gelangen gibt es Wassertaxis, mit denen man für umgerechnet 0,10 bis 0,20 € übersetzen kann. Betrieben werden die kleinen Boote mit Rasenmähermotoren und Alfred amüsierte sich köstlich über die Konstruktion: Der Skipper steht am Bug des Schiffes und bedient eine mechanische Fernbedienung. Angelassen wird der Motor durch einen Seilzug, der an der Decke des Bootes entlanggeführt wird. Im Bild könnt ihr die Verbindung mit dem Motor erkennen. Der Skipper regelt die Geschwindigkeit mit einem zweiten Seilzug an dessen Ende ein Holzknebel befestigt ist. Gesteuert wird mit einem Paddel, das er vom Bug aus mal links, mal rechts ins Wasser hält.

 

Unser erster Ausflug führte uns bei strömendem Regen in das Semenggoh Nationalreservat, in dem u. a. ein Rudel Orang Utans lebt. Es war uns nicht bekannt, dass die Orang Utans sehr eigenwillig sind und nicht unbedingt zur täglichen Fütterung erscheinen. Die Tiere können sich frei bewegen und auch das Reservat verlassen, wenn sie wollten. Wir hatten sooooo viel Glück, denn es zeigten sich ALLE, sogar Edwin, der unbezwungene Chef der Horde. Einer der Wärter erklärte, dass niemand (weder Tier noch Mensch) über ihm steht. Das heißt, wenn Edwin ausrastet, gibt es niemanden, der ihn aufhalten kann. Wir bekamen einen kleinen Vorgeschmack auf seine schlechte Laune als er aus dem Wald heraus auf die Besuchergruppe zulief. Der Wärter schrie uns an, dass wir zurückgehen müssen, da Edwin der Meinung zu sein schien, dass wir zu nah an einem der Weibchen standen. Nachdem er diesen Aufruhr verursacht hatte, setzte er sich entspannt hin und verdrückte eine Unmenge Obst.

 

Am nächsten Tag buchten wir einen Ausflug in den Bako National Park, der älteste seiner Art auf Sarawak. Wir waren unterwegs mit unserem Guide PE (seiner Erklärung nach bedeutet dies physical education) und hatten sehr viel Spaß. Er zeigte uns nicht nur Vipern, Affen und Wildschweine, sondern erzählte uns lustige Geschichten und vermittelte uns einiges an Wissen über Heilpflanzen aus dem Dschungel: wilder Ingwer gegen Erkältung (Foto in der Mitte) und zeigte uns die malayische Version von Viagra (Foto ganz rechts).

 

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Zum Abschluss dieses gelungenen Ausfluges trafen wir uns zu einem Absacker in „unserer“ roof bar. Mit von der Partie im Reservat war Murray (ein Schotte), der leider schon weg war, als wir das Bild machten. Wir verbrachten einen netten Abend mit einem niederländischen Pärchen aus Rotterdam, die wir in der nächsten Unterkunft und dann noch mal am Flughafen trafen.

Geplant hatten wir einen mehrtägigen Ausflug in den Mulu Nationalpark im Norden von Sarawak – aufgrund seiner einzigartigen Höhlen ein UNESCO-Weltkulturerbe. Doch leider waren alle Unterkünfte ausgebucht und so blieben wir in Kuching.

Ein weiterer Ausflug war eine Bootstour im Nachbau eines traditionellen Bootes der Iban auf dem Sungai Sarawak. Nach ca. 45 min bemerkten wir, dass der Motor seltsame Geräusche von sich gab und hörten auch schon wie der Bootsführer sagte: „Problem!“ Da wir uns in Ufernähe befanden, blieben wir ganz entspannt, überlegten jedoch, ob wir wirklich in diesem brackigen Wasser ans Ufer schwimmen wollten. Nachdem er mit einem Hammer einige Male auf den Vergaser schlug, sprang der Motor auch wieder an und wir konnten unsere Tour fortsetzen. Zu sehen bekamen wir viele Holzhäuser, die nah am Ufer gebaut waren. Wir sind immer wieder beeindruckt, in welch einfachen Behausungen Menschen leben und offensichtlich zufrieden sind.

 

Damit uns in Kuching nicht zu langweilig wurde, sind wir nach zwei Nächten in der Lodge in das „village house“ in Strandnähe umgezogen. Dort war es etwas luxuriöser und wir hatten eine Übernachtung gebucht, um uns u. a. das Sarawak Cultural Village anschauen zu können. Außer dem Hotel gab es weit und breit nur Häuser von Einheimischen.

 

Nach unserer Ankunft machten wir eine ausgedehnte Strandwanderung. Schwimmen durften wir nicht. Da wir uns auf „malay land“ befanden, ist Baden gehen in Badeanzug/Bikini bzw. Badehose verboten. Abgekühlt hatten wir uns dann im swimming pool, in dem das Wasser tatsächlich kühl war (wahrscheinlich kühler als das Meer).

 

Das „Sarawak Cultural Village“ am nächsten Vormittag gefiel uns sehr gut. In diesem ethnologischen Museumsdorf wurden sieben traditionelle Häuser verschiedener Volksgruppen nachgebaut: der Bidayuh, Iban, Orang Ulu, Penan, Malaien, Chinesen und Melanau. Teilweise sind die Häuser bewohnt oder zumindest zeigen Einheimische wie früher Handwerkszeug bzw. Musikinstrumente gefertigt wurden.

Die Art der Treppe auf der Alfred steht, gab es an mehreren Häusern, u. a. am Haus der Melanau, das auf 15 m hohen Pfählen steht. Geländer gab es nicht durchgängig und ich musste erst einmal tiiiiiiiief durchatmen, bevor ich wieder nach unten gehen konnte. Meine Höhenangst wird hier auf eine harte Probe gestellt. Hoffentlich bin ich kuriert, wenn wir noch mehrere solcher Ausflüge machen.

Zurück in Kuching ließen wir es uns gutgehen und haben die letzten beiden Tage in einem etwas nobleren Hotel verbracht. Draußen schüttete es und wir genossen die behagliche Kühle in unserem großen Zimmer.

 

Das Heimkommen war dieses Mal weniger schön. Wir wunderten uns, warum unser Tor sich nicht mit der Fernbedienung öffnen ließ und die Alarmanlage nicht scharf war. Als wir auch kein Licht machen konnten war uns klar, dass hier etwas nicht stimmte. Offensichtlich fiel zu Beginn unserer Reise im Haus der Strom aus und somit waren alle Lebensmittel im Kühl- und Gefrierschrank mehrere Tage der Hitze eines ungedämmten Hauses ausgesetzt. Ich muss euch nicht schreiben wie das hier stank, denn wir hatten uns aus Deutschland mit reichlich leckerem Käse eingedeckt, der uns aus dem Gefrierfach entgegenlief. Also haben wir nachts um 0.00 Uhr Kühlschrank ausgeräumt, ausgewischt und danach waren wir wieder hellwach. Leider konnten wir weder bei einem Kaffee noch bei einem Bier den Abend ausklingen lassen, da die Milch sauer und das Bier warm war. Letztendlich sind wir dann doch ins Bett und am nächsten Morgen Roti Canai frühstücken gegangen im GC Curryhouse.

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Unser Kühlschrank am nächsten Morgen!

 

 

 

Formel 1, Großer Preis von Malaysia in Sepang

Ich habe mich schon immer für die Formel 1 interessiert, ich brauchte jedoch bis zu diesem Jahr, um zum ersten Mal live dabei zu sein. Die Karte war schon lange gekauft und die Vorfreude groß. Mit einer Reihe Kollegen saß ich auf der Tribüne am Ende der Start- und Zielgeraden.

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Das Spannendste ist sicherlich der Start: wenn das Feld mit hoher Geschwindigkeit ankommend sich in die erste Kurve einreihen muss.

Jeder weiß, dass ich nicht der große Foto- und Videofreak bin. In diesem Fall habe ich jedoch versucht, aus der Hüfte heraus mit dem Smartphone die Szene einzufangen ohne darauf zu achten, was ich wirklich aufnehme. Das Ergebnis kann ich hier leider nicht hochladen. (JedeR der es gerne sehen möchte, kann uns in Kuantan besuchen kommen ;o)

Es ist schon beeindruckend, wenn die Boliden mit jenseits der 320 km/h auf die Kurve zurasen und der Zuschauer den Eindruck gewinnt, die Kurve ist so unmöglich zu schaffen – und sie schaffen es doch (meistens)!

Zunächst sah es so aus, als wenn Hamilton allen davon fahren würde, bis für ihn das Aus wegen eines Motorschadens kam, der sich direkt vor unserer Nase ereignete.

In diesem Moment fragte ich mich, warum meine Umgebung auf der Tribüne plötzlich völlig aus dem Häuschen war. Soviel Schadenfreude kann es doch gar nicht geben. Erst jetzt merkte ich, dass die überwiegende Zahl der Zuschauer auf der Tribüne Australier waren. Sie fieberten natürlich nun mit ihrem Landsmann Daniel Ricciardo, der bisher auf Position zwei war.  Schlussendlich gewann er auch. Der erste australische Sieg in dieser Saison – für die Aussies ein Grund zur Party – und Partys feiern, das können sie, wie uns bekannt ist. (Expo 2000, in Hannover: Australischer Pavillion, allzeit gute Stimmung und ein Hauptgrund für unsere Reise nach Down-Under in 2001).

 

 

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… und da sind sie wieder die Twin Towers! Freitag nachmittags im typischen Verkehrschaos Kuala Lumpurs

Während Alfred sich zwei Tage lang auf der Formel 1 Strecke herumgetrieben hat, nahm ich an dem „Damen“-Programm teil. Ihr ratet sicher sehr leicht woraus das bestand! Na? SHOPPEN!

 

 

 

Ein kurzer Abstecher nach Deutschland mit einer Motorradtour als Highlight

Ende September war die Familie ten Haaf für ein paar Tage gemeinsam in Deutschland.

Sophie hat ihre Ausbildung begonnen, Frederik war zurück aus den USA und Kolumbien, Marion war schon Ende August nach Deutschland gereist und ich bin in der dritten Septemberwoche nachgekommen.

Ein Highlight für die Männer war eine Motorradtour, zu der wir uns mit Bernd aus Limburgerhof und Frank aus dem Schwabenland verabredet hatten. Zunächst ging es zügig von der Pfalz nach Justigen wo wir Frank trafen. Nach einer Kaffeepause mit leckerem Kuchen bei Frank zu Hause erkundeten wir bei einer Nachmittagstour die nähere Umgebung.

Mit Blick auf unsere Gefährte konnte die Truppe nicht unterschiedlicher sein:
Frederik mit einer 500er Honda (gerade mal ein Jahr alt),
Alfred mit seiner alten Jugendmaschine CB 750 K2 (43 Jahre alt)
und die beiden Schlachtschiffe
Bernd mit seiner Triumph und Frank mit seiner Harley Davidson

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Tags darauf ging es Richtung Bodensee und per Fähre von Friedrichshafen in die Schweiz. Der Weg führte uns nach St. Gallen. Hiernach wechselten wir nach Österreich und erreichten nach Überquerung einiger Pass-Straßen am Abend Imst.

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Es folgte ein frühes gemeinsames Abendessen bevor sich Bernd verabschiedete und die knapp 400 km in einem Rutsch heim fuhr, da am nächsten Tag die Arbeit rief. Spät erhielten wir die Nachricht „sicher angekommen, müde und geschafft, aber die Tour war es wert“

Der Rest der Gruppe übernachtete in Imst und fuhr in einer gemütlichen Tour tags darauf über den Fernpass und später über Landstraßen im Alpenvorland wieder ins Schwaben-land, wo wir uns von Frank verabschiedeten. Der Rückweg war etwas zäh und ging phasenweise nur im Schritttempo voran. Stuttgart und Umgebung ist verkehrstechnisch eben ein Desaster.

Wie dem auch sei es, hat großen Spaß gemacht mal wieder auf dem Motorrad zu sitzen, zumal mein altes Schätzchen mit 43 Jahren ohne Murren die knapp 1.100 km absolvierte, auch wenn der alte Vergasermoter auf den Pass-Straßen bei knapp 2.000 Höhenmeter etwas kurzatmig war.

 

 

 

 

 

 

Berkelah waterfalls

Bereits am 28.08.16 nahmen wir an einem Ausflug zu den Berkelah waterfalls teil. Organsiert wurde das ganze von Louie, einem unserer Nachbarn. Selbst „eingefleischte“ Expats, die zum Teil schon zum zweiten Mal in Kuantan sind, kennen diese Wasserfälle nicht. Offensichtlich ist dies (noch) ein Geheimtipp unter den Einheimischen. Geplant war der Ausflug wie folgt:

6 Uhr Treffen am Gate
6.15 Uhr Abfahrt zum Frühstück in einem bei Einheimischen sehr beliebten Foodcourt
7.00 Uhr Weiterfahrt zum Parkplatz
7.30 Uhr Start der Wanderung
9.30 Uhr erreichen des größten Wasserfalls
9.30 bis 10.30 Uhr Zeit zum Verweilen, Schwimmen, Picknicken etc.
10.30 Uhr Beginn des Abstiegs
12.30 Uhr Rückfahrt nach Hause

Da wir nachmittags noch eine Verabredung zum Strandbarbecue hatten, waren wir aufgrund des detaillierten Zeitplans guter Dinge, dass wir beide Events in einem Tag unterbringen können. Allerdings haben wir unsere Rechnung ohne die malaiische „rubbertime“ gemacht. Der tatsächliche Zeitplan sah letztendlich wie folgt aus:

6.15 Uhr ten Haafs sind am Gate
7.00 Uhr Abfahrt
8.30 Uhr Start der Wanderung
12.30 Uhr erreichen des größten Wasserfalls
12.30 bis 14.30 Uhr Zeit zum Verweilen, Schwimmen, Picknicken etc.
16.00 Uhr Rückfahrt nach Hause

Das wussten wir morgens ja noch nicht und waren guter Dinge. Zum Frühstück gab es wahlweise Roti Canai oder Nasi Lemak (in Kokosmilch gekochter Reis mit fritierten Sardellen, scharfer Sauce, Erdnüssen, Gurke und Ei) . Wir sind beide absolute Fans von Roti Canai (eine Art Pfannkuchen mit herzhaften indischen Soßen) – und ich mag auch gerne die vegetarische Variante von Nasi Lemak!

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Bildergebnis für nasi lemak

Gestärkt sind wir dann losmarschiert. Wir, das waren 10 Erwachsene und 3 Kinder (Chinesen, ein Brite, eine Malaysierin und wir).

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Der Regenwald, durch den wir gewandert sind, ist sehr ursprünglich und auf dem Weg zum größten – 50 m hohen Wasserfall – kommt man an vielen kleineren vorbei. Laut Louie, der die Tour organsiert hat, sind es über 20 Stück. Den Weg hätten wir ohne ihn nie im Leben gefunden. Markierungen wie die, die wir aus dem Pfälzer Wald kennen, gibt es hier nicht. Ab und zu steckten umgedrehte Plastikflaschen über Ästen. Nach einer Weile fiel uns auf, dass das einer Markierung am nächsten kam. Unterwegs wurden viele Fotos geschossen – eine Lieblingsbeschäftigung der Chinesen.

Der Weg war steil. Teilweise mussten wir uns an schmalen Felsvorsprüngen entlang hangeln, uns an Seilen nach oben ziehen und das bei 30 Grad und 90 % Luftfeuchtigkeit. Alfred stellte fest, dass bei einem geschlossenen Schweißfilm auf der Haut, Insekten keinen Halt finden und nicht stechen können. Oben angekommen wurden wir für unsere Mühsal mit einem erfrischenden Bad in dem kalten See belohnt. Leider hatte ich meinen Badeanzug vergessen ;o(
Üblicherweise geht man hier vollständig angezogen ins Wasser und Alfred hat sich angepasst, da die Klamotten sowieso völlig durchgeschwitzt waren!

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Mittlerweile war es 14 Uhr und wir fragten leise bei Louie an, wann wir denn wieder zurück gehen würden, da wir noch die Verabredung zum Barbecue hatten. Ganz gemächlich packten wir zusammen und begannen mit dem Abstieg. Unterwegs wurden einige aus der Gruppe von Familienangehörigen angerufen und gefragt, ob es ihnen gut ginge, da in Kuantan gerade die Welt untergehe. Wir hofften, dass wir von dem starken Regen verschont bleiben würden, doch wir hatten Pech. Den größten Teil des Abstiegs rutschten wir auf dem Hosenboden hinunter, da die Steine durch den Regen total rutschig wurden.

Letztendlich hatten wir dann doch Glück. Aufgrund des schlechten Wetters wurde das Strandbarbecue mit Verspätung in den Garten von Jane und Brian verlegt. Obwohl wir wegen der Zeitverzögerung nicht mehr damit rechneten, konnten wir unsere Freunde nun doch zum Grillen treffen und diesen Tag gemütlich ausklingen lassen.